Skip to main content

Im Alter von 83 Jahren ist am 04. Oktober 2025 nach längerer Krankheit das ehemalige Aushängeschild des Berliner Radsports Burkhard Ebert in seiner Wahlheimat Lenggries in der Nähe des Tegernsees verstorben. Dort hatte es den gebürtigen Berliner nach seiner glanzvollen Radsportkarriere als Mitglied der NRVG Luisenstadt Berlin hingezogen, wo er später ein Fahrradgeschäft betrieb und dem Radsport immer eng verbunden blieb. Freundschaften zum Mitbegründer der Berliner Vier-Etappen-Fahrt, Paul Szostak, sowie zu früheren Kontrahenten wie etwa Ortwin Czarnowski oder Axel Peschel pflegte er und auch Kontakte nach Berlin hielt er aufrecht.

Burkhard Ebert im Trikot der NRVg Luisenstadt

Bei den Isarwinkler Radsportfreunden war er als 2. Vorsitzender tätig, immer im Bestreben den so geliebten Radsport den Menschen im Isarwinkel näher zu bringen. So organisierte er u.a. Radsportgruppen und auch sein Wirken im eigenen Fahrradgeschäft trug dazu bei, seine unheimliche Begeisterung für den Radsport aufrecht zu erhalten. Diese Eigenschaft hat ihm auch in seiner Wahlheimat viele enge Freundschaften eingebracht.

Zu seiner aktiven Zeit gewann er insgesamt vier mal die Berliner Vier-Etappenfahrt mit nicht weniger als zehn Etappensiegen. Darüber hinaus wurde er mehrmals Deutscher Meister der Amateure auf der Straße. Unvergessen dabei sind die damals beliebten Titel im 100 km Vierer-Mannschaftsrennen, die er mit seinen Vereinskameraden Lutz Löschke, Günter Stolp und Klaus Tiedtke sowie Peter Lindow in den Jahren 1964, 1965 und 1967 errang. Im Einer-Straßenfahren wurde er 1968 ebenfalls Deutscher Meister und nach 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokio war er auch 1968 in Mexiko am Start, wo er jeweils beide Disziplinen bestritt. In Mexiko wurde er Zwölfter im Einzelrennen und gemeinsam mit Jürgen Tschan, Dieter Koslar und Ortwin Czarnowski Achter im Mannschaftszeitfahren.

Er gehörte zu den wenigen West-Berliner Rennfahrern die bei der Internationalen Friedensfahrt an den Start gehen durften. Seine bei drei Etappen jeweils erzielten zweiten Plätze im Jahre 1967 waren ein weiteres Highlight seiner glanzvollen Karriere, insbesondere die Etappenplatzierung im Ostberliner Walter-Ulbricht-Stadion. Auch die Siege bei den Straßenklassikern wie in Köln, Frankfurt oder Herpersdorf sollten nicht unerwähnt bleiben.

Viel Zeit hat er in den letzten Jahren auch mit seinen geliebten Enkeln verbracht und bei bis vor wenigen Jahren noch möglichen Touren auf dem Mountainbike seine Erfüllung gefunden.

Rest in peace!

 

Text: Bernd Mülle

Foto: Burkhardt Ebert (Mitte) zwischen Friedhelm Klenner (links) und Hennes-Roth (rechts) – co. Artur Tabat, Peter Mohr