Am Freitag, den 20. Dezember, und Samstag, den 21. Dezember 2024, fand die Deutsche Meisterschaft im Omnium auf der Radrennbahn in der Oderlandhalle in Frankfurt/Oder statt. Das Omnium, ein Mehrkampf im Bahnradsport, umfasst vier Disziplinen: ein Scratch-Rennen, ein Tempo-Rennen, ein Ausscheidungsfahren sowie ein abschließendes Punktefahren. Der Gesamtsieg wird durch die höchste Punktzahl in der Gesamtwertung ermittelt.
Juniorinnen und Junioren am Freitag
Am Freitag traten die Juniorinnen und Junioren (U19) an. Bei den Junioren gab es insgesamt 32 Starter, weshalb eine Qualifikation in Form eines Punktefahrens notwendig war. In zwei Vorläufen mit jeweils 16 Fahrern qualifizierten sich die besten zwölf für das Omnium. Für Berlin waren Nils Dopke und Henri von der Wehl (beide Berliner TSC e.V.) am Start. Während Nils durch einen ersten Platz in einem Wertungssprint souverän die Qualifikation erreichte, musste Henri nach erfolglosen Attacken sich bereits in der Qualifikation geschlagen gegeben.
Bei den Juniorinnen war aus Berlin keine Teilnehmerin vertreten.
„Ich freue mich für Nils, nach einer sehr schwierigen Saison 2024, dass er die Qualifikation gepackt hat. Bei Henri wissen wir, woran es gelegen hat, und wir werden gemeinsam bis zur Bahn-Sichtung Ende April daran arbeiten. Insgesamt ist es sehr schade, dass aus Berlin lediglich zwei Junioren zur DM-Omnium gekommen sind. Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass der LV Berlin auch bei dieser Meisterschaft wieder mit mehr Sportlern und Sportlerinnen vertreten ist,“ resümierte der Berliner Bundesstützpunkttrainer Nick Kracik.
Nils Dopke belegte am Ende des Omniums den 20.Platz in der Gesamtwertung. Sein bestes Einzel-Ergebnis war der 14.Platz im Ausscheidungsfahren. „Meine Beine waren am Anfang noch sehr schwer und wollten nicht so richtig, aber ich habe von Wettkampf zu Wettkampf gemerkt, dass es immer besser geworden ist. Für mich war die Teilnahme eine gute Erfahrung, und damit ist die Saison 2024 für mich abgeschlossen. Ich schaue jetzt voller Optimismus nach vorn und freue mich auf die Saison 2025, wo ich hoffentlich an die Erfolge aus dem Jahr 2023 wieder anschließen kann,“ so Nils abschließend.

Frauen und Männer am Samstag
Am Samstag stand die Eliteklasse der Frauen und Männer im Mittelpunkt. Auch bei den Männern war eine Qualifikation notwendig, da 27 Starter vor Ort waren. In einem Punktefahren schieden in jedem Lauf die letzten drei Sportler aus, sodass das Omnium mit dann insgesamt 21 Teilnehmern ausgetragen wurde.
Für Berlin waren Philipp Selbmann und Tom Louis Lehmeier (beide STEVENS Radteam des Berliner TSC e.V.) sowie Robin Ruhe (Bike Market Team) am Start. Von ihnen konnte sich nur Tom Lehmeier für das Omnium qualifizieren. Philipp Selbmann und Robin Ruhe schieden in der Qualifikation aus.
Tom Lehmeier zeigte im Hauptwettbewerb eine solide Leistung. Er belegte Platz 11 im Scratch, Platz 15 im Temporennen und Platz 11 im Ausscheidungsfahren. Mit einem Zwischenstand auf Platz 12 ging er ins abschließende Punktefahren und konnte sich dort noch auf Platz 11 in der Gesamtwertung verbessern. „Vor allem im Punktefahren und Ausscheidungsfahren haben wir gesehen, dass Tom gute Ansätze für einen Bahnfahrer hat, ihm aber zum Teil aufgrund seines jungen Alters noch die Erfahrungen fehlen. Dennoch können wir mit der Leistung von Tom sehr zufrieden sein und in Zukunft eine weitere positive Entwicklung von ihm erwarten,“ analysierte der Berliner Bundesstützpunktleiter Dieter Stein.
Bei den Frauen war Fabienne Jährig (BRC Zugvogel Berlin 1901) am Start. Die mehrfache Medaillengewinnerin bei nationalen Meisterschaften zeigte eine beeindruckende Leistung. Mit einem vierten Platz im Scratch, einem Sieg im Temporennen und einem zweiten Platz im Ausscheidungsfahren, ging sie als Gesamtführende ins abschließende Punktefahren. Der Abstand zwischen den ersten fünf Plätzen betrug lediglich zehn Punkte, was für ein äußerst spannendes Finale sorgte. Am Ende sicherte sich Fabienne Jährig einen guten dritten Platz. Sie musste sich nur von der neuen Deutschen Meisterin Franziska Brauße und der Zweitplatzierten Messane Bräutigam, geschlagen geben.
„Gratulation auch an Fabienne Jährig für ihren dritten Platz bei den Frauen. Sie hat einmal mehr unterstrichen, dass sie zur nationalen Spitze des deutschen Bahnradsports gehört,“ ergänzte Stein.
Beitragsbild: Frontalvison Arne Mill.
Fazit
Die Deutsche Meisterschaft Omnium 2024 erwies sich erneut als ein Highlight des deutschen Bahnradsportkalenders. Mit spannenden Rennen, hochklassigen Leistungen und einem gut besuchten internationalen Sprintturnier bot die Veranstaltung eine beeindruckende Plattform für den deutschen und internationalen Bahnradsport. Ein Dank an dieser Stelle an den ausrichtenden Verein, Frankfurter Radsport Club 90 e.V., für die Organisation. Fabienne Jährigs Podiumsplatzierung und die überzeugende Leistung von Tom Lehmeier waren aus Berliner Sicht, erfreulich. Dennoch bleibt die geringe Anzahl Berliner Teilnehmer*innen ein Signal, um den Nachwuchs- und Leistungssport noch weiter zu fördern aber auch zu fordern.
Mit freundlichen Grüßen,
Nick Kracik
Bundesstützpunkttrainer Radsport Berlin
am Olympiastützpunkt Berlin
im Auftrag des Bundes Deutscher Radfahrer e.V.