Am späten Abend des 22. Januar erreichte uns die Nachricht, dass unser Sportkamerad Reinhard Runge gestorben ist.
Am 15.09.1948 geboren begann er seine Radsportkariere bei Chemie Erkner. Erste kleine Erfolge stellten sich ein, aber vor allem hatte er „Blut geleckt“. Das Radsportfieber sollte ihn nie wieder loslassen.
Der gelernte Koch kam 1990 nach Berlin, machte sich mit einem Bistro selbständig und schloss sich der RV Berlin 1888 an. Ende der 90er übernahm er in Blankenburg ein Fahrradgeschäft und er fuhr weiter Radrennen, mit durchaus beachtlichen Erfolgen.
Sein Engagement reichte aber weit über das Radfahren hinaus. Er übernahm das Catering bei vielen Bahnveranstaltungen, vor allem im Nachwuchsbereich. Auch beim 6-Tage-Rennen übernahm er in den ersten 10 Jahren das Catering in der Halle im Bereich des BRV, so dass die Nachwuchsfahrer und ihre Betreuer nicht auf die teuren Preise in der Halle angewiesen waren.
In den 2000er Jahren übernahm er von Dieter von der Heyde im Verein die Aufgabe des Sportlichen Leiters, der er sich fortan mit großer Begeisterung widmete. Zusammen mit Anderen gelang es ihm, eine schlagkräftige Trainingsgruppe innerhalb unseres Vereins aufzubauen. Fast alle im Rentenalter haben sie alle, so wie Reiner, nie mit dem Radfahren aufgehört.
Im letzten halben Jahr bekam Reiner gesundheitliche Probleme, er musste sich mehrerer Operationen unterziehen. Auf der Vereinsweihnachtsfeier am 2. Advent erzählte er uns, dass die nächste OP für die folgende Woche geplant sei. Diese OP verlief problematisch, er musste ins künstliche Koma versetzt werden. Anfang Januar versuchte man, ihn daraus zurückzuholen, aber nach einem Leberversagen wurde das Künstliche Koma wieder aufgebaut. Aus diesem ist Reiner nicht mehr aufgewacht, sondern am 22.01. verstorben.
Mit Reinhard Runge verliert unser Verein einen seiner rührigsten Mitglieder, der sich stets für die Belange des Vereins eingesetzt hatte. Egal ob für seine Trainingsgruppe, für unsere Bike-Polo-Gruppe oder direkt für den Verein, Reiner half immer, ob finanziell oder mit seinem Catering, auf ihn war Verlass.
Jetzt hat Reiner, wie ein Vereinskamerad formulierte, sein Rennrad endgültig in die Ecke gestellt. Die Radfahrervereinigung Berlin 1888 wird Reinhard in ehrendem Gedenken bewahren.
Michael von der Heyde