Der 21. Juni markierte nicht nur den Sommeranfang, sondern in diesem Jahr ein weiteres rundes Jubiläum einer Berliner Radsport-Legende.
Dieter Stein, Gründer und Teamchef des Radteam Berlin, langjähriger Landestrainer und erfolgreicher Rennfahrer der 70er und 80er Jahre feierte seinen 70. Geburtstag!
Seine Radsportlaufbahn begann 1969 bei der BSG Empor Berlin und bald schon schaffte er den Sprung zum Leistungssport und wechselte zum Berliner TSC, seinem Heimatverein bis heute. Seinerzeit war man beim TSC auf den Bahnradsport spezialisiert und so stellten sich hier auch für Dieter die ersten großen Erfolge ein, so u.a. 1976 mit dem DDR-Meistertitel in der Mannschaftsverfolgung. Weitere Titel folgten im Zweiermannschaftsfahren (Madison) und im Punktefahren (fünf mal!). Doch neben diesen Sommererfolgen entfaltete er sein Talent vor allem auf den engen Kurven der Berliner Winterbahn. Dort avancierte er, meist im legendären schwarzen Trikot mit der Nummer Sieben auf dem Rücken zum absoluten Publikumsliebling. Oft genug gab es „standing ovations“ bei den Jagden von Sechstagerennen, Internationaler Meisterschaft von Berlin oder den berühmt-berüchtigten „1001 Runde“. Volker Winkler und Frank Kühn waren dabei seine häufigsten Teampartner. Aber auch auf der Straße konnte er Erfolge feiern, so z. B. beim Frühjahrsklassiker Berlin-Angermünde-Berlin.

Die schwarze Sieben wie sie die Fans liebten, auf der Jagd nach dem Rundengewinn.
Als er 1985 sein Bahnrad an den berühmten Nagel hängte, blieb er dem Radrennsport treu, absolvierte eine Sportlehrerausbildung und begann als Nachwuchstrainer bei seinem Heimatverein. Bereits unter den ersten Jahrgängen, die er im Jugend- und Juniorenbereich betreute, befanden sich später große Namen. Erik Zabel und Jens Voigt sind darunter wohl die bekanntesten.
Auch nach der Deutschen Einheit widmete er sich der Förderung von Talenten. Beim Berliner TSC entstand ein Rad-Bundesliga-Team aus dem das heutige Stevens Radteam des Berliner TSC e.V. hervorging, das nunmehr dienstälteste deutsche U23-Team. Welche Bedeutung Dieter Steins Arbeit mit dem Team für den deutschen Radsport hat wird deutlich, wenn man sich einige Namen von Fahrern in der Teamgeschichte anschaut. Robert Bengsch, Guido Fulst, Simon Geschke, Christoph Pfingsten, Marcel Sieberg, Theo Reinhardt und letztes Jahr Eike Behrens. Ein wahres „who-is-who“ des deutschen Profiradsports auf Bahn und Straße!

Dieter Stein (links) mit dem Stevens Radteam des Berliner TSC e.V.
Treu geblieben ist er auch seinem „Wohnzimmer“, der Radrennbahn an der Landsberger Allee. Auch wenn „die Bretter die die (Radsport-)Welt bedeuten“ heute andere sind als zu jener Zeit als er seine eigenen Erfolge feierte. Im Velodrom war er nicht nur als Landestrainer und Mitorganisator der Schulsporttage aktiv, sondern auch bei den Berliner Sixdays als Sportlicher Leiter in der Nachfolge von Otto Ziege.
Die Berliner Radsportfamilie wünscht Dieter Stein alles Gute, Gesundheit und weiterhin so viel Energie beim Finden und Fördern junger Radsporttalente!