Glasgow, 7. August. Der Berliner Robert Förstemann hat bei der Para-Bahnrad-Weltmeisterschaft im schottischen Glasgow mit seinem sehbehinderten Partner Thomas Ulbricht seine zweite Medaille gewonnen. Nach Bronze im paralympischen 1000-Meter-Zeitfahren gewann das Duo die Silbermedaille im Sprint hinter den Briten Neil Fachie/Matthew Rotherham, die zuvor auch im Zeitfahren gewonnen hatten. Bereits vor einem Jahr bei der WM 2022 in St. Quentin-en-Yvelines hatten Förstemann/Ulbricht Silber und Bronze geholt.
„Eine Medaillenfarbe fehlt noch. Im ersten Moment sind wir enttäuscht. Wir waren nah dran, haben ein schönes Rennen geliefert“, sagte Thomas Ulbricht nach dem Wettbewerb, in dem das Dup zum Auftakt einen deutschen Rekord im 200-Meter-Zeitfahren aufgestellt hatte. Im zweiten Lauf ließen sich die Berliner ein wenig überraschen. „Es wird kein Fehler verziehen“, sagte Förstemann, „wenn es eine Unstimmigkeit gibt, dann kann das aber passieren. Das Publikum war unfassbar laut.“ Der 37-Jährige, der erst seit etwa eineinhalb Jahren mit Ulbricht fährt, zeigte sich aber wie nach dem Zeitfahren zufrieden. „Wenn man sieht, dass die Lücke nach vorn immer knapper wird und die Briten langsam richtig Stress kriegen, dann pusht uns das natürlich und macht Lust auf mehr. Wir sind heiß und freuen uns, dass eine Entwicklung zu sehen ist“, sagte der Vizepräsident des Berliner Radsport Verbandes.
Im Scratch der Startklasse C1 sicherte sich der siebenmalige Straßen-Weltmeister Pierre Senska die Silbermedaille. Der 35-jährige Berliner, der für den Cottbuser BPRSV startet, musste sich nur dem Spanier Ricardo Ten Agiles geschlagen geben.
Fotos: Drew Kaplan