Die internationale Radball-Elite traf sich beim Weltcup in Berlin
Die Radballer der RVg Nord-Berlin, angeführt von Tim Körner und Volker Cicha, stellten am Samstag den 10.09.22 eine grandiose Veranstaltung auf die Beine. Zum dritten von sechs Weltcup-Turnieren 2022 traf sich die Radball-Elite aus Deutschland, Österreich, Tschechien, Frankreich und der Schweiz erstmals in Berlin, wo perfekt organisierte Bedingungen warteten. Austragungsort war die Sporthalle der Ritterfeld-Grundschule im Spandauer Ortsteil Kladow.
In 2 Gruppen zu je 5 Mannschaften spielte man in der Vorrunde um den Einzug ins Halbfinale und die Platzierungsspiele. Per Wildcard für den Berliner Ausrichter dabei, starteten Christian Rochler und Godehard Behnke gleich gegen die amtierenden Weltmeister! Die Cousins Gerhard und Bernd Mlady aus Stein (Bayern) wurden von der Berliner Führung zum 1:0 überrascht und die ca. 300 Zuschauer wachgerüttelt. Trotz toller Unterstützung der Fans, angeführt von der heimischen Berlin-Brandenburgischen Radballszene, musste man sich dann doch mit 1:8 geschlagen geben. Gegen die zweite Kraft aus der Schweiz, ihrerseits Topfavorit für die kommende U23-EM, aus Altdorf hielten die Hauptstädter lange Zeit mit. Zum Ende des Spiels machten sich die knapp vierzig Jahre Altersunterschied dann doch bemerkbar und mit 10:4 gingen die Punkte an die jungen Eidgenossen.
Es folgte ein absoluter Krimi gegen die Österreichischen Vizemeister aus Dornbirn. Ein fehlerfreies Spiel beider Mannschaften sorgte für Hochspannung bis zum Schluss. Dieses endete mit einem Endstand von 1:1 und Punkteteilung. Unterstützt von FOXXY, dem Maskottchen der Berliner Spreefüxxe (2. Bundesliga Handball/Damen) wurde dieser Punkt frenetisch gefeiert. Gegen die hochmotivierten Tschechen aus Brünn waren die tapfer kämpfenden Berliner dann körperlich am Limit und konnten dem 0:8 kaum etwas entgegensetzen. Im Spiel um Platz 9 verlor der Fanblock der Berliner nahezu endgültig ihre Stimmen, als trotz der 2:8-Niederlage gegen Sulz (Österreich) jede gelungene Aktion der Berliner Spitzenradballer lautstark bejubelt wurde. Vor allem die überragenden Torwartparaden von Christian Rochler, welcher massig Ecken und 4-Meter hielt, sorgten für Heiserkeit.
Ein toller Auftakt für die Finalveranstaltung, in der die so wichtigen Punkte für das Weltcup-Ranking ausgespielt wurden. Im ersten Halbfinale erlebten die Zuschauer eine Neuauflage des letzten WM-Finals, diesmal mit dem glücklicheren Ende (6:5) für den Schweizer Meister aus Pfungen gegen die zweifachen Weltmeister aus Stein. Das zweite Halbfinale war das wohl unterhaltsamste Spiel des Tages, denn beim 8:7-Sieg der Deutschen Vizemeister aus Schiefbahn (NRW), dem momentan spektakulärsten Radball-Duo der Welt, gegen die taktisch sonst extrem disziplinierten Schweizer aus Altdorf, klappten beide Teams „das Visier runter“ und verzückten sowohl Laien als auch Experten mit tollem Angriffs-Radball. Mit dem knappsten aller möglichen Siege (1:0) sicherte sich der Weltmeister aus Stein den dritten Platz gegen die jungen Altdorfer.
Sven Holland-Moritz und Marius Herrmanns aus Schiefbahn sicherten sich ihren zweiten Weltcup-Turniersieg in diesem Jahr sowie das heißbegehrte Leader-Trikot für den Führenden der Rangliste mit einem hart umkämpften 4:1 über den Vizeweltmeister aus Pfungen. Lange stand das Spiel auf der Kippe, ehe sich der RSC „Blitz“ förmlich in einen Rausch spielte und mit Radball der Extraklasse die Halle zum Toben brachte.
Fazit: Eine perfekte Ausrichtung des Berliner Teams, tolle Stimmung und eine grandiose Werbung für die Action-Sportart Radball kann sich die RVg Nord-Berlin ganz groß auf die Fahne schreiben. Eine begeisterte und dankbare Radball-Gemeinschaft freut sich auf das (hoffentlich) nächste mal.
Bericht: Adrian Cranz
Fotos: B. Quinkert und Christian Laukemper
Endergebnis:
- RSC Schiefbahn Sven Holland-Moritz / Marius Hermanns – 50 Punkte
- RMV Pfungen Severin Waibel / Benjamin Waibel – 45
- RMC Stein Gerhard Mlady / Bernd Mlady – 40
- RS Altdorf Timon Fröhlich / Yannick Fröhlich – 35
- VCE Dorlisheim 1 Mathias Seyfried / Quentin Seyfried – 30
- TJ Favorit Brno Robert Zvolanek / Jan Havlicek – 25
- RV Dornbirn 2 Pascal Fontain / Patrick Köck – 20
- TJ Sokol Zlin Ludvik Pisek / Miroslav Gottfried – 18
- RFV Enzian Sulz Philipp Schwendinger / Maximilian Schwendinger – 16
- RVG Nord-Berlin Christian Rochler / Godehardt Behnke – 14