Unverhofft kommt oft: Wenn am Samstag die neue Saison der UCI Track Champions League auf Mallorca in ihre zweite Saison startet, ist auch Moritz Malcharek dabei. Der 25-Jährige aus Zepernick (Kreis Panketal) ist einer der 18 Top-Athleten für den Ausdauerbereich. „Die Serie wollte gern noch einen deutschen Fahrer im Feld haben. Die Anfrage kam recht spontan – aber natürlich habe ich dafür meine Off-Season gern verkürzt“, sagt Malcharek, der Mitglied im Frankfurter RC ‘90 ist.
Hinter Malcharek liegt eine gute Saison, die er im Sommer bei den European Championships in München mit dem Gewinn der Silbermedaille im Scratch krönte. Bei den Weltmeisterschaften Anfang Oktober in Frankreich lief es nicht ganz so wie gewünscht, da sprang nur Platz 16 heraus. Da seine Nationalmannschaftskollegen Roger Kluge (Ludwigsfelde) und Theo Reinhardt (Berlin) aber einen Start beim Sechstagerennen in Gent (ab 15. November) der Champions League vorziehen, war plötzlich ein Startplatz frei. „Ich hatte das gar nicht richtig auf dem Block, die Champions League ist aber eine coole Veranstaltung“, freut sich der Berlin-Brandenburger nun auf sein „Heimrennen“ an der Landsberger Allee. Familie und Freunde haben schon Tickets für den 19. November geordert.
Die letzten Tage sammelte Malcharek bei besten äußeren Bedingungen zusammen mit Kluge und Reinhardt Kilometer auf der spanischen Ferieninsel, wo am 12. November in Palma die Serie startet. Danach geht es in Berlin (19. November), Saint-Quentin-en-Yvelines (26. November) und bei einer Doppel-Veranstaltung in London (2./3. Dezember) um Punkte und hohe Preisgelder. Gefahren werden ein verkürztes Scratch-Rennen und ein Ausscheidungsfahren. „Tendenziell sind das schon meine Disziplinen. Das Scratch ist für mich vielleicht ein bisschen kurz, weil ich nicht der sprintstärkste Fahrer bin. Und für das Elimination braucht es auch immer etwas Glück“, schaut Malcharek auf die Rennen voraus. Zusätzlich steht noch ein außerhalb der Wertung gefahrenes Punkterennen im Programm. „Das kommt mit entgegen, um noch ein paar Rennkilometer zu sammeln“, so Malcharek.
Mit der Champions League beginnt für Malcharek ein strammes Programm. Zusammen mit Reinhardt fährt er das Sechstagerennen in Rotterdam (ab 6. Dezember). Am 17. Dezember geht es in Frankfurt (Oder) um die Meister-Titel im Omnium. Ende Januar wäre Malcharek gern beim 110. Berliner Sechstagrennen am Start, ehe er Mitte Februar wieder mit der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in der Schweiz gefordert ist. Zunächst steht aber die Champions League im Fokus. „Es ist gerade komplett schwer zu sagen, wo ich stehe. Aber natürlich ist mein Ziel, möglichst gut abzuschneiden und mich vor heimischem Publikum zu präsentieren. Und wenn da noch ein paar Taler Preisgeld rausspringen, wäre das natürlich eine schöne Sache“, schaut Moritz Malcharek seine Champions-League-Premiere entgegen.
Bild: Moritz Malcharek mit EM-Silber von München. Foto: Mareike Engelbrecht